Thursday, November 14, 2013

Wer schreibt...

... morgen ist Nano-Halbzeit und meine (fast) allmorgendlichen Geschichten machen mir Freude. Gestern konnte ich - schreiberisch - endlich mal dem Vorbild von Duke Ellington folgen, dessen Rat "I merely took the energy it takes to pout and wrote some blues" ich so genial finde.

Wednesday, November 13, 2013

Done and Done

Ich bin "frisch geschieden". Wie sich das so generell anfühlt, eine Trennung, die emotional und räumlich schon vor eineinhalb Jahren stattfand, jetzt noch irgendwie bürokratisch (that's the operative word here... ich sach nur, Ausländerbehörden) nachzuvollziehen, kann ich vielleicht erst in den nächsten Wochen sagen.

Heute bin ich dankbar. Eine Freundin hat mich heute zum Gericht begleitet und mit mir hinterher Kaffee getrunken. Ich hätte mir das auch gut mit meinem "Ex-Mann" (den Begriff kann ich offiziell seit heute benutzen, es sei denn, mir fällt noch ein schönerer ein) vorstellen können, was allerdings aus Gründen der Entfernung und Zeitverschiebung weder persönlich noch virtuell möglich war.
Diese Freundin hat genau den Teil des Weges, um den es heute ging, mit uns gemeinsam beschritten - sie war schon an den unglaublich komplizierten Eheschließungsverhandlungen maßgeblich beteiligt, hat unseren Alltag als Noch-Verlobte und Frisch-Verheiratete miterlebt, meine Verzweiflung über den Verlust unserer Kinder 2011 mitgefühlt und uns letztes Jahr extra zu unserem Abschied als Paar besucht und einen letzten Tag mit uns gefeiert. Deshalb war es so passend, dass sie heute dabei war und ich habe mich unendlich darüber gefreut.
Danke, K. :o)

Sunday, November 03, 2013

Nano, dritter Tag

Hier ist meine Geschichte von heute - ganz frisch, ganz roh, ganz uneditiert:
(Google, 1.667 Wörter sind nur der Schnitt. :) Ganz so kompliziert ist es denn doch nicht. Die ersten 2 Verrückten sind übrigens schon am Ziel angekommen)

Vom andern Katzenstern.

Was ist denn jetzt wieder??

Kater Mausi stellt ein Ohr auf. Ganz sicher hat er etwas gehört. Nichts anheimelndes, wie eine sich öffnende Dose, oder ein Rascheltüte oder einen fiependen Vogel vor dem Fenster. Nein, es war etwas schlaftötendes ohne Sinn - und er liebt seinen Schlaf. Er würde gerne einmal so fest schlafen wie der Mensch. Der Mensch hat unglaublich schlechte Ohren und einen unglaublich guten Schlaf. Man kann neben seinem Bett stehen und aus vollem Hals miauen. Man kann an seiner Matratze direkt neben seinem Ohr kratzen. Man kann ihm auf die Brust springen und darauf herumtreten und ihm mit der rauhen Zunge über die Nase lecken. Der Mensch schläft.
Es ist Kater Mausis zweitgrößte Faszination. Kater Mausi ist mit einem übermenschlichen Gehör ausgestattet - gestraft, denkt Kater Mausi jetzt - 5km weit kann er hören, durch Wänder, geschlossene Türen, durch voll aufgedrehte Stereoanlagen und eben auch, leider - wie Kater Mausi jetzt denkt - durch seinen eigenen Schlaf hindurch. Den er so liebt.

Es war ein Geräusch hier im Haus, ganz klar. Aber so ein Geräusch hat er noch überhaupt nie gehört. Weder draußen noch drinnen. Kater Mausi gähnt erst einmal ausgiebig und dehnt dann lässig sein linkes Hinterbein. Dabei wickelt sich sein Schwanz ganz wie von selbst um die rechte Seite seines Körpers herum.

Mmmhhh. Ist das gut.

Jetzt, wo er schonmal wach ist, kann er eigentlich auch gleich den Rücken ein bißchen durchdehnen, dabei die Vorderkrallen ganz tiiief in das Sofakissen eingraben. Und die Beine gaaaanz durchstrecken. Dabei gleich nochmal dehnen.

Aaaach.

Total bescheuert - der Mensch versucht sich manchmal auch an dieser Dehnübung. Und er nennt sie „Hund“! Sowas idiotisches kann sich auch nur der Mensch ausdenken, findet Kater Mausi.

Ich meine - was will man auch von jemandem erwarten, der seinen stattlichen, großköpfigen, rot-getigerten 8 Kilo Kater Mausi nennt?

Da - wieder das Geräusch. Auch das zweite Ohr stellt sich nun auf - auch fast automatisch. Kater Mausi ist immer noch etwas ärgerlich. Normalerweise kennt er hier jedes Quieken und Knacken, jedes Türenknallen, jedes Schnarchen. Er ist nicht nur der Herr der Gardinenstange und des wärmsten Ofenplatzes - er ist auch Herr aller Geräusche im Haus.
Vielleicht setzt sich das Geräusch aus mehreren zusammen, das ist manchmal etwas kniffelig. Vielleicht sollte man der Sache einmal nachgehen? Kater Mausi beginnt, seine Schulter zu putzen.
Dabei strengt er sich an, nicht zu schnurren, damit die Ohren ganz frei bleiben für das nächste Zeichen des Geräuschs.
Vielleicht sollte man die Ohren bei der Gelegenheit auch gleich mal putzen? Kater Mausi gibt dem Impuls gerne nach.
Seine innere Uhr sagt ihm, dass es kurz vor der menschlichen Aufwachzeit ist - der Mensch schnarcht nicht und sein - Kater Mausis - Magen ist schon wieder leer.

Kater Mausi überlegt, dem Geräusch einmal nachzugehen. Er hat Angst vor gar nichts! Und fremde Geräusche kann man kennenlernen, indem man ihnen nachgeht. Sie werden lauter, deutlicher - und manchmal kann man sie dadurch auch sehen. Oder man trifft sogar auf eine andere Katze, die einem im vorbeigehen erklärt, was es mit dem Geräusch auf sich hat. So hat er z.B. Hundegebell kennengelernt. Die Nachbarskatze kam ihm eines Tages panisch und mit aufgeblähten Schwanz entgegen und schrie, er solle sich bloß verstecken. Hähä, dummes kleines Ding.

Im Keller trifft Kater Mausi auf etwas, das ohrenscheinlich das Geräusch verursacht hat, das er noch nie gesehen oder gerochen hat. Es geht auf zwei Beinen, ist aber viel kleiner als der Mensch - und irgendwie ganz anders proportioniert als die Minimenschen auf der Straße. Und es riecht wie nichts, das Kater Mausi kennt. Irgendwie merkwürdig, teilweise bedrohlich, aber auch... irgendwie lecker. Ob das Ding etwas zu Essen ist?

„Nein.“

Kater Mausi erstarrt. Es ist eine Katze! Eine grüne Katze. Eine grüne Katze auf zwei Beinen. Er geht näher und schnuppert. Es riecht nicht wie eine Katze. Es riecht wie... wie... eine Mischung aus Essigreiniger... Thunfisch... Gras... und dem Zeug, was der Mensch immer in sein Auto kippt.

„Du bist kein Schmeichler, wie ich sehe. Vielleicht genau das, was ich brauche.“

Kater Mausi schnuppert erstmal am Hintern der grünen Katze. Dazu muss er sich auf die Hinterbeine setzen. Er ist nicht so Kater vieler Worte. Erstmal abwarten. Er läuft um die grüne Katze herum und haut ihr mit der Tatze auf den Bauch, den sie so bereitwillig präsentiert. Jedenfalls hatte er das vor... Die grüne Katze ist schnell!! Sie ist zurückgesprungen, bevor Kater Mausi die Pfote erheben konnte.
Kater Mausi setzt sich hin und guckt. Die grüne Katze hat auch vier Zehen an jeder Vorderpfote. Aber ihre Krallen. Haha! Lächerlich!! Kater Mausi kichert ein wenig vor sich hin.

„Hör mal, ich bin nicht hier, um mich zu prügeln.“

Haha - das glaube ich Dir sofort! Hahahaha.

„Hmpf.“

Die grüne Katze dreht sich um und verschwindet durch die Katzenklappe. Nein, moment - da würde sie überhaupt nicht durchpassen. Sie - Kater Mausi erstarrt. Sie... ging DURCH DIE WAND!

(Für die die mitzählen: Nein, die Geschichte hat keine 1.667 Wörter, nicht mal annähernd. Ich habe heute zunächst an den beiden Sachen vom 1. und 2. November weitergeschrieben. Auch diese Geschichte geht wohl noch ein wenig weiter. Ich übe noch, in knapp 2000 Wörtern "zum Höhepunkt" zu kommen *g*)