Thursday, March 14, 2013

Energie, bitte

2013 soll ja das Jahr des Wünschens werden, habe ich im Januar beschlossen. Im Moment ist es so, dass meine Seele und mein Kopf sich unterschiedliche Dinge wünschen, und mein Körper sich dazu die Decke über den Kopf zieht und sagt 'Macht das unter Euch aus, aber lasst mich bloß in Ruhe!'
Ich brauche im Moment noch Regeneration - Pause, Auftanken, Ausruhen - und um mich rum ist Chaos, wäre viel zu tun und da ist noch der Drang, Geld zu verdienen. Da ich bisher keine Stelle finden konnte (im Februar hatte ich ja immerhin vier Vorstellungsgespräche - ich komme dem also näher, und rutsche auf der Liste von durchschnittlich 80 Bewerbern pro Stelle jetzt schon in die Top 10), habe ich diese Möglichkeit (und damit auch die Verpflichtung) ja noch nicht, kann aber im Moment trotzdem nicht 'einfach' die Zeit genießen, die ich dadurch habe. Bisher nur Absagen - habe aber das Gefühl, dass ich dem, was ich wirklich machen möchte - und auch kann, immer näher komme.

Ich trauere gerade wieder - oder wohl immer noch, nur gerade wieder etwas bewusster - um meine Kinder, die tot sind, und auch um die Kinder, die es noch nicht gibt - da ich gerade glaube, dass es sie vielleicht auch nicht mehr geben wird.

Ich 'adjuste' auch immer noch in meinem Leben alleine mit mir, etwas, das ich mir nicht ausgesucht habe, das ich im Moment aber nicht anders haben möchte.

Mein größter Wunsch der letzten Jahre oder Jahrzehnte, Mama zu werden, ist gerade so weit weg wie noch nie in meinem ganzen Leben - also nicht nur die Erfüllung ist weit weg, auch der Wunsch an sich.

Ich denke daran, dass ich mir eventuell vorstellen könnte, Pflegekinder aufzunehmen oder zu adoptieren, jedoch nicht im Moment, wohnend in einer Bauruine und arbeitslos und mit so wild flukturierenden Energieleveln. Und später fühle ich mich vielleicht 'zu alt'?

Ganz oft denkt mein Kopf zu wissen, was mir gerade gut tun würde, was mir Energie gewinnen könnte. Er kann sich nur nicht durchsetzen.
Was schrieb ich hier vor einem Jahr? "Hab ja auch grad gelernt, mehr meiner Intuition zu vertrauen"...

Und so schwimme ich gerade dahin, in einer dicken Suppe, gehe ab und zu an Land, um mich für ansprechende Jobs zu bewerben, mit Freundinnen und Freunden auf gleicher Wellenlänge Zeit zu verbringen, zum Portugiesischkurs zu gehen oder meine Eltern zu besuchen. Letzteres ist immer von großen Emotionen begleitet. Mein Papa ist alt geworden. Ich arbeite mit ihm gerade an seiner Biographie, weil es mich interessiert, habe also die Gelegenheit, schöne Gespräche mit ihm zu führen. Und Dinge über seine Kindheit zu erfahren, die ich noch nicht wusste.
Und versuche, mir diese Zeit der Erholung und des Kräftetankens - und der Trauer, die immer mal wieder aufflammt - zu erlauben. Und darauf zu vertrauen, dass sich alles im richtigen Energiefluss finden wird.

2 comments:

Der Yeti said...

Das Leben läuft nie so wie geplant und wenn, merkt man später, dass es geplant nicht immer mit gewollt gleichzusetzen ist.

Die Biographie Deines Vaters finde ich eine tolle Idee. Es kann schnell gehen und ein ganzes Leben versinkt in ewigem Schweigen.

Das Wissen um Kinder, die man nicht bekommen hat, kann einen dunklen Schatten auf die Seele werfen. Wenn der Schatten zu groß und die Gedanken zu schwer werden, hilft nur Hilfe von außen.

Manja said...

Hey Yeti,
vielen Dank für Deine freundlichen Worte und Dein Verständnis.

Danke, ich hab auch große Freude an den Unterhaltungen mit Papa. Und er glaube ich auch.