Tuesday, March 07, 2006

Der weitergegebene Druck nimmt den Weg des geringsten Widerstands?

Merkwuerden
Ich hatte ein sozialistisches Aha-Erlebnis.
Alleinerziehender Familienvater beantragt Gelder (da ihm seit Monaten das Kindergeld entsagt wird, ist er etwas knapp bei Kasse) und ich muss ihm leider mitteilen, dass er nix bekommt. Und beschwert er sich etwa, dass nicht genug Geld im Topf ist? Dass die Reichen zuviel verprassen und deshalb fuer das Noetigste nichts uebrig ist? Nee. Er tritt nach unten. "Aber die Asylbewerber, die kriegen alles in den Hintern geschoben..." Irgendwas stimmt da nicht an der Logik. Jemand, der weniger hat als Du, kann nicht Schuld an Deiner Misslage sein.

St Range
I had a socialist Epiphany.
Lone parent applies for grant (as he hasn't been paid family allowance for months, he's a bit tight) and unfortunately I have to inform him that he's not getting anything. And, does he complain that there's not enough in the budget? That the rich are wasting too much and that's why it doesn't even last for the essentials? Nah. He kicks downwards. "It's cause the Asylum Seekers get everything..." Something's wrong with that logic. Somebody who's got less than you can't be responsible for your own struggle.

3 comments:

crooks said...

Einerseits hast Du recht liebe Manja andererseits ist es so, dass die "Reichen" durchaus dafür sorgen, dass überhaupt irgendwas in die Kassen kommt (wobei ich jetzt zugeben muss, dass ich das britische Sozialsystem so gut wie garnicht kenne), Asylanten hingegen nehmen nur heraus (mindestens ist das die landläufige Meinung) und haben noch nie etwas einbezahlt.
Dass die Dekadenz so manchen Superreichen (wie z.B. den Beckhams) keinerlei Grenzen kennt ist unumstritten, andererseits die Hand zu beißen die einen füttert ist unklug.
Eine Mäßigung der Spitzen wäre wirklich angebracht (kein Mensch braucht einen diamantenbesetzten Ferrarie), aber es ist durchaus in Ordnung, dass sich Arbeit lohnen muss, solche Geschichten wie Florida-Rolf braucht kein Staat. Und dass ein Sozialhilfeempfänger die Umzugs- und Renovierungskosten von Wohnungen bezahlt bekommen, während Menschen die sozialabgaben leisten sich selbst hinstellen malern und ihre Umzugskisten schleppen müssen. Da stellt man sich schon die Frage: Lohnt es sich, dass ich arbeite?

Manja said...

Asylanten nehmen nur aus einem Grund nur heraus und tun nix rein - weil man sie nicht läßt. Damit sie sich nicht zu sehr einnisten, dürfen sie leider nix zum Bruttosozialprodukt beitragen. Die meisten Asylanten, die ich bisher persönlich kennengelernt habe, würden herzlich gern arbeiten gehen. Viele haben hochqualifizierte Berufe wie Arzt oder Ingenieur (weil man sich sonst die Schlepperdienste ja nicht leisten kann) und haben in ihrem Leben noch nie den ganzen Tag rumgesessen und Sozialversicherungsbeiträge kassiert und kriegen ne Krise und gehen aufm Schwarzmarkt bauen und putzen. Nun wollen wir ja nicht, dass unseren Ärzten und Ingenieuren hier die kargen Stellen weggenommen werden, aber wieso lassen wir sie nicht auf Steuerkarte bauen und putzen? Weil das die Industrie zu teuer kommt und die die Arbeit dann lieber an ausländische Firmen auslagern. Genau wie das mit den Hafenarbeitern geplant war, die ihre Arbeitsplätze an phillipinische Firmen verlieren sollten.
Lohnt es sich, dass Du arbeitest? Das mußt Du schon selbst wissen. Aber geniess, dass Du die Wahl hast!

crooks said...

Ich sage ja nicht, dass es richtig ist zu behaupten, dass Asylanten nur nehmen, sondern lediglich, dass es die landläufige Meinung ist. (Nicht dass ich hier jetzt in Mißkredit gerate;-))
Dass man sie nicht lässt ist etwas anderes und selbstverständlich gibt es Menschen die gerne arbeiten würden man sie aber nicht lässt. Das ist falsch! Aber wie Du sagst: Solange das Asyverfahren noch nicht abgeschlossen ist sollen sie sich nicht zu sehr heimisch machen.
cCh bin durchaus froh, dass ich (noch) Arbeit habe, ob es sich lohnt frage ich mich hin und wieder schon bei den Abgaben. Nicht richtig finde ich es jedoch, wenn ein Sozialhilfeempfänger mehr Geld in der Kasse hat als jemand der den ganzen Tag arbeitet. Das kann nicht sein.
Selbstverständlich hast Du recht, dass viele arbeiten wollen aber keinen Job bekommen. Leider gibt es aber auch Leute die arbeiten könnten es aber nicht wollen. Diese Leute verursachen nunmal leider den schlechten Ruf als Drückeberger und Draufsteher...