Ja, gibt's! Allerdings weder Naivitaet noch Zynismus, da der Tut-uns-leid-Tag einer der Vorschlaege war aus dem Referendum von 1997 ueber die 'Stolen Generations', die 'Assimilationspraxis' (offiziell so genannt), die ueber 2 Jahrhunderte durchgefuehrt wurde. Ich war mir ja auch nicht so sicher, ob das was bringt, es gibt hier z.B. die andauernde Diskussion, ob die Regierung sich offiziell entschuldigen sollte, John Howard findet das nicht. Aber ich war jetzt auf meinem ersten sorry day, unser Department, was ja frueher direkt an der Front des stehlens war, haelt offizielle 'Sorry Days' jedes Jahr. Einer der Aboriginal Elders, der dort seine Geschichte erzaehlt hat, wie er von seinen Eltern weggenommen und ins Heim gesteckt wurde, sagte zum 'Sorry Day': "It's a day where I remember sad things, but you've all come today to make me feel better, that's what it's all about. Thank you for making me feel better."
Der Durchschnittsaustralier macht glaub ich nix am Sorry Day, ausser vielleicht einen der aboriginal Filme oder Dokus gucken, die die ganze Woche im Fernsehen laufen, und sich ins Gedaechtnis rufen, dass die Geschichte des Landes etwas aelter ist als 200 Jahre.
Viele finden's erschreckend, dass unter den Ureinwohnern Dritte-Welt-Bedingungen herrschen (z.B. was Lebenserwartung angeht) und das "right in our own backyard", viele finden die Probleme zu ueberwaeltigend, um sich damit auseinanderzusetzen, einige denken, dass an die 'scheiss Abos' eh schon zuviel Geld verschwendet wird, und einige gehen zur Sorry-Day-Kundgebung, rufen die Regierung zu besseren Integrationsmassnahmen auf und gehen hinterher mit ihrer aboriginal Gemeinde feiern und 'bush tucker' essen.
Man hätte es ja auch "Aboriginal Heritage Day" oder " Abo Pride Day" nennen können. Aber es hat was, mal die zwiespältige Haltung der weißen Bevölkerung auf den Punkt zu bringen.
4 comments:
Echt, das gibt es? Tut-uns-leid-Tag?
Ja, diese Direktheit, wo man sowohl Naivität als auch Zynismus dahinter vermuten kann, das klingt irgendwie plausibel.
Was macht der Durchschnittsaustralier am Sorry-Day?
ah, prima, ich kann jetzt wieder kommentieren. Zickiges System, dieses.
Ja, gibt's! Allerdings weder Naivitaet noch Zynismus, da der Tut-uns-leid-Tag einer der Vorschlaege war aus dem Referendum von 1997 ueber die 'Stolen Generations', die 'Assimilationspraxis' (offiziell so genannt), die ueber 2 Jahrhunderte durchgefuehrt wurde. Ich war mir ja auch nicht so sicher, ob das was bringt, es gibt hier z.B. die andauernde Diskussion, ob die Regierung sich offiziell entschuldigen sollte, John Howard findet das nicht. Aber ich war jetzt auf meinem ersten sorry day, unser Department, was ja frueher direkt an der Front des stehlens war, haelt offizielle 'Sorry Days' jedes Jahr. Einer der Aboriginal Elders, der dort seine Geschichte erzaehlt hat, wie er von seinen Eltern weggenommen und ins Heim gesteckt wurde, sagte zum 'Sorry Day': "It's a day where I remember sad things, but you've all come today to make me feel better, that's what it's all about. Thank you for making me feel better."
Der Durchschnittsaustralier macht glaub ich nix am Sorry Day, ausser vielleicht einen der aboriginal Filme oder Dokus gucken, die die ganze Woche im Fernsehen laufen, und sich ins Gedaechtnis rufen, dass die Geschichte des Landes etwas aelter ist als 200 Jahre.
Viele finden's erschreckend, dass unter den Ureinwohnern Dritte-Welt-Bedingungen herrschen (z.B. was Lebenserwartung angeht) und das "right in our own backyard", viele finden die Probleme zu ueberwaeltigend, um sich damit auseinanderzusetzen, einige denken, dass an die 'scheiss Abos' eh schon zuviel Geld verschwendet wird, und einige gehen zur Sorry-Day-Kundgebung, rufen die Regierung zu besseren Integrationsmassnahmen auf und gehen hinterher mit ihrer aboriginal Gemeinde feiern und 'bush tucker' essen.
Man hätte es ja auch "Aboriginal Heritage Day" oder " Abo Pride Day" nennen können.
Aber es hat was, mal die zwiespältige Haltung der weißen Bevölkerung auf den Punkt zu bringen.
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